nŭcārĭŏlum

Auf dem unterhalb des Allmendhölzli gegelegene Landstück habe es, als sie noch jung war, ein Nussbaum gestanden, erzählte mir Olga, die am 12. August 1912 als achtes von elf Kindern der Familie Schönenberger(-Ifried) im Restaurant Rössli in Nuglar auf die Welt kam. Und vermutlich hätte es dort seit jeher ein oder gar mehrere Nussbäume gegeben, denn schliesslich gäbe es die Theorie, dass die Dorfbezeichnung in der römischen Epoche entstanden sei und so viel wie Nussbaumhain oder Nussbaumwäldchen bedeute. Diese Herleitung hätten Sprachgehlehrte herausgefunden und so stünde es auch im neusten Dorfchchronikbuch.

Die besagte Parzelle wurde ihr nach dem Hinschied ihrer Mutter per Los bei Erbteilung zugewiesen und zeitlebens haderte sie mit diesem Entscheid, wie so manche andere, die mit dem ihnen zugeloste Grundstück unzufrieden waren, weil es ja das schlechtere sei. Diesen schrägen Flecken schenkte sie noch zu ihrer Lebzeit den beiden Söhnen, meinem Bruder und mir. 

Erst Jahre später nach ihrem Ableben, sie starb am 1. Juni 2003, begann mein Interesse für Nuglar und Nussbäume zu erwachen. So ab dem Frühjahr 2013 besuchte ich hin und wieder die geschenkte Parzelle und je öfters ich dorthin ging, umso mehr breitete sich diese Wiese in meinem Dasein aus. Unerwartet bestand der Sinn meines Lebens plötzlich darin, diese paar Aren gestalten zu dürfen.

In einem ersten Schritt mähte ich im Frühjahr 2015 die ganze Fläche eigenhändig mit der Sense. Die klare  Schlussfolgerung war, dass ich mir diesen Chrampf nicht mehr antue. Mittels Internet fand ich die Drittellösung, das heißt im ersten Jahr bloss ein Drittel zu schneiden und zwei Drittel stehen lassen, im fogenden Jahr das letztjährige gemährte Drittel stehen zu lassen und von den zwei im letzten Jahr ungemähten Drittel, wiederum bloss ein Drittel zu mähen, im darauffolgenden Jahr das in den zwei vorhergehenden Jahren ungemähte Drittel zu mähen und die zwei anderen Drittel stehen zu lassen. Soweit die im internetvorgefunden Theorie, an deren Praxis mir schicklich schien.

Ein nächster nostalgischer Gedanke war der, der Nussbäume: Einer, der war grad neben dem Pastorenbirnbaum wild gewachsen, dem galt fortan Dolcefarniente, doch dessen Werdegang kann digital unter dem Schlagwort birnnussbäumig nachgefolgt werden. Auf einen anderen stiess ich beim Zulauf im Altmarkt und der durfte die Reise nach Nuglar im Postaute geniessen und wurde von meinem Filius den in die Erde gesetzt; nun die Zulauf-Filiale gibst mittlerweile nicht mehr, aber die Nussbaumlaufbahn ist unter zuläufig mitverfolgbar. Drei weitere, vermutlich Giswiler, stammen aus der Nussbaumschule vom Gubler in Höhrhausen, die gruben die Kerle des Pflanzenflüsterers Dani ein und deren Karriere ist unter giswilerisch zu finden. Und noch einen, als letzten, erwarb ich mit Cäsars Aren und dessen Curriculum Vitae ist mit cäsig indixiert.